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Oder: 4 Hochzeiten und Sankt Peter.

Meine Güte, was für ein Tag. Intensiver kann man Rom wahrscheinlich nicht erleben. Wahnsinnig viele Eindrücke kreisen mir durch den Schädel, deshalb muss ich mich gleich mal ganz schön zusammen reißen um euch einen anständigen Bericht abzuliefern. Na dann mal los…

Nach so etwa 5 Stunden Schlaf klingelte der Wecker heute morgen um 7.00 Uhr und sogleich krochen alle aus ihren Betten, ein höchst seltenes Phänomen! Aber auch kein Wunder, denn für 7.30 Uhr war Abmarsch angesagt und da um 7.58 Uhr der Zug fahren sollte, war auch nicht viel Spielraum für eventuelle Verspätungen. Also raus aus den Federn, angezogen, Brötchen geschmiert und auf ging es.

20 Minuten Fußmarsch, 15 Minuten rumsitzen und 1 Stunde zugfahren später waren wir dann auf dem Bahnhof angekommen und haben uns als erstes mal an der Touristeninformation mit kostenlosen Stadtplänen versorgt. Dummerweise geben die immer nur 5 pro Gruppe aus, daher mussten wir später noch eine 2. Info ausuchen um unser Kontingent zu komplettieren.
Als nächstes wollte ich eigentlich mal das Bad aufsuchen, aber 70 Cent haben mich dann doch erstmal zurück schrecken lassen. An dieser Stelle (etwa 9:10 Uhr) begann unser Trip. Erstes Ziel: Kollosseum. Wer’s noch nicht weiß, das ist ein ziemlich großes, rundes, altes Ding irgendwo in Rom. Da der Fußmarsch dorthin schon unerwartet anstrengend gewesen war (zum Teil wegen des wieder exzellenten Wetters), haben sich nur 2 aufgerafft auch mal rund um das Kollosseum zu laufen, der Rest machte erstmal Frühstückspause im Schatten.
Anschließend sind wir durch das Forum Romanum getappelt, d.h. eigentlich erst ganz außen rum, dann ewig rein und auf demselben Weg auch wieder raus… und das Ding ist nicht gerade klein!
Hier hatten unsere Mädels dann erstmal die Nase voll vom Touri spielen und haben sich von uns getrennt um ne anständige Shopping-Tour auf die Beine zu stellen. Wir Kerle haben uns davon aber nicht abschrecken lassen und sind weiter gelaufen Richtung Pantheon. Bevor wir dort ankamen sind wir aber noch mehr oder weniger zufällig durchs jüdische Viertel von Rom gestolpert und haben, weil zeitlich gerade angemessen, koschere Pizza gegessen. Schmeckt auch nicht anders, als normale. Und immernoch auf dem Weg zum Pantheon sind wir an einer alten Ruine vorbei gekommen, die ein paar Meter unterhalb des gewohnten Straßenspiegels von Rom als eine Art Grünfläche hergerichtet wurde. Ich hab zwar weder Name noch Funktion von dem Ding herausgefunden, aber erwähnenswert ist es dennoch, da uns hier das erste Mal bewusst geworden ist, wieviele Katzen es doch in Rom gibt. Das Areal dieser Fläche betrug schätzungsweise 100×80 Meter und dennoch haben wir mindestens 4 Dutzend Katzen allein hier gesehen. Beim weiteren Rundgang dann übrigens mindestens eine pro Straße.
Nun gut, endlich angekommen beim Pantheon war die erste Attraktion eher etwas ungewöhnlich - ein schneeweißer, riesengroßer Rolls Royce parkte nämlich mitten vor dem Eingang. 2 Minuten später war klar, dort drin fand gerade eine Hochzeit statt. Die eine Hälfte war deswegen abgesperrt, aber in der 2. Hälfte (des einzigen riesigen Raumes in dieser Kuppel) tummelten sich weiterhin lautstark die Touristen und waren begeistert von der zusätzlichen Gratis-Attraktion. Mittlerweile stand die Sonne ganz schön hoch, wir schwitzten und waren schon ein wenig angegriffen von dem Rumgelaufe, daher haben wir erstmal Pause gemacht und uns eine Büchse Peroni gegönnt. Von hier aus liefen wir dann durch die herrliche Altstadt in Richtung Castello de San Angelo und stolperten prompt an der 2. Hochzeit des Tages vorbei, der wir aber mittlerweile nur noch routinemäßig einen kurzen Blick zuwarfen um dann weiter in Richtung Castello zu gehen. Dort haben wir allerdings auch nur einen kleinen Blick rein geworfen, da wir noch nicht in der Stimmung waren um Eintrittsgelder zu bezahlen. (Kurz vor dem Castello haben wir übrigens auch den Fluss überquert - sah ziemlich schlammig aus, aber am Ufer gabs ein paar schöne Pools.)
Nun aber schnurtracks ab zum Petersplatz; der war nämlich vom Castello aus schon zu sehen und was aussah wie einmal die Straße überquert sollte dann doch ein 10-minütiger Fußweg werden. In Rom hat man manchmal einfach ein wenig Probleme Sichtfeld, Perspektive und Maßstab in Einklang zu bringen. Auf diesem Weg hat sich Alex bei einem maximal-pigmentierten Mitbürger noch mit einer echten Rolex Uhr für nur 23 Euro eingedeckt (eigentlich sollte sie 85 Euro kosten, aber wir haben mittlerweile offenbar einiges Geschick im Verhandeln…).
Auf dem Petersplatz haben wir kurz das Panorama genossen und sind dann durch die Sicherheitskrontrolle (analog Flughafen) in den Petersdom gegangen. Nein eigentlich sind wir nicht zuerst rein, sondern erstmal auf den Petersdom gegangen. Wir haben nämlich den Aufstieg in die Kuppel gewagt. Einzigartig! Wenn man in der Galerie oben steht, sehen die Menschen unten im Dom schon aus wie Ameisen und wenn man dann erstmal noch nach ganz oben auf die Kuppel geklettert ist, hat man wahrhaftig ganz Rom unter sich. Aber so schön es dort oben ist, irgendwann muss man ja auch mal wieder runter und dieser Weg führte dann direkt in den Dom. Spätestens hier verliert man übrigens jedes Gefühl für Größenverhältnisse. Unser Einfamilienhaus hätte grob geschätzt 16 mal in den Dom gepasst und damit meine ich nur die Grundfläche, stapeln wäre mit Sicherheit auch möglich gewesen. Einfach gigantisch; meine Kamera hat’s nicht annähernd geschafft den Gesamteindruck einzufangen.
Als letzten Punkt in der Vatikanstadt haben wir noch das Grab von Johannes Paul II besucht. Das hat durchaus was ergreifendes in diesem Mausoleum zu stehen, wo immernoch fast ein Dutzend Leute betend vor dem Grab gekniet haben. Zugegebenermaßen passten die durchströmenden Touristen (also auch wir) nicht ganz ins Bild.
Nachdem wir die Vatikanstadt wieder verlassen hatten, haben wir uns erstmal einen Kaffee und etwas Erholung für die Füße gegönnt. An dieser Stelle muss ich mal erwähnen, dass die Preise in Rom jenseits von Gut und Böse sind. 3,50 für einen Caffé Latte, der weder besonders groß, noch aromatisiert war und dann nocheinmal genauso viel für einen kleinen Orangensaft. (Das war zumindest mein Pensum, andere haben mal probiert wie ein kleines Stück Kuchen für 4 Euro schmeckt.)
Kurz darauf hab ich mir dann noch ein echtes italienisches Gelato gegönnt. Das wiederum war für seine 1,50 Euro aber anständig groß und so richtig lecker! *myamm*
Mittlerweile war es ungefähr 17.00 Uhr und wir hatten noch 3 Stunden Zeit, da wir erst den Zug um 20.00 Uhr nach Hause nehmen wollten, was also weitere Strapazen für unsere Füße bedeutete. Diesmal wollten wir noch den Treni-Brunnen sehen, was uns zwischen den ganzen Touri-Massen dort aber nur schwerlich gelang. Dafür sind wir an der mittlerweile 3. Hochzeit vorbei gelaufen. Von hier aus haben wir dann die Via Corso ein wenig erkundet, die wohl berühmteste Straße in Rom (hat man mir erzählt); auf jedenfall die überrannteste Straße Roms. Das liegt womöglich an den vielen und abervielen Geschäften entlang der Straße und so zog es auch mich mal in den lokalen Zara, wo ich mir zumindest ein kleines tragbares Andenken an Rom ausgesucht habe.
Für die letzte Stunde haben wir uns dann mit einem kleinen Bier in der Hand an den Rand der Via Corso gesetzt und nach den ganzen Monumenten mal die etwas dynamischeren Sehenswürdigkeiten Roms auf uns wirken lassen. Jetzt wissen wir die Reize dieser Stadt erst richtig zu würdigen.
Nun denn, kurz nach halb Acht sind wir dann in Richtung Bahnhof aufgebrochen um uns dem Rest der Gruppe wieder anzuschließen und die Fahrt nach Hause anzutreten. (Und an was sind wir unterwegs noch vorbei gekommen? Natürlich, die 4. Hochzeit!) Wer mitgezählt hat, der wird wissen das wir jetzt ungefähr 11 Stunden lang durch Rom gelaufen sind. Unglaublich. Und meine Füße tun weh!

Hier mach ich jetzt erstmal Pause, kann sein das ich später nochmal was umschreibe wenn mir noch was eingefallen ist. Außerdem werde ich wohl einige Fehler korrigieren müssen, aber im Moment bin ich einfach zu erschöpft um richtig geradeaus zu schreiben.

Liebe Grüße in die Heimat. Ich war in Rom!
Der Marcus